ICE-Terminal Köln-Messe/Deutz
Auftraggeber: Deutsche Bahn AG, Stadt Köln, Koelnmesse
1. Preis Städtebaulicher Ideenwettbewerb 2000, Machbarkeitsstudie 2000
Sanierung historisches Eingangsgebäude bis 2010
Fotos: Jens Willebrand, Axel Hartmann, Modell: JSWD
Der ICE-Terminal im Kölner Stadtteil Deutz stellt einen wesentlichen Drehpunkt der europäischen Bahnverbindungen dar. Zugleich erfüllt er die Funktion einer verbindenden Schaltstation zwischen dem linksrheinischen Stadtzentrum, dem rechtsrheinischen Stadtteil Deutz, dem nahegelegenen Stadthaus mit der Lancess-Arena sowie der unmittelbar angrenzenden Koelnmesse.
Im Wettbewerb haben wir über den Gleisen einen quadratischen Punktbau mit gläsernem Dach konzipiert, der eine große räumliche Eindeutigkeit und Prägnanz ausstrahlt. Der historische Bahnhof von 1913 wird in das Konzept integriert und erfährt über das weite Dach der geplanten zentralen Halle eine neue Dimension. Die historische Rotunde fungiert als Eingangsfoyer. Hier finden sind auch Flächen für Einzelhandel und Gastronomie.
Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde die Bestandsertüchtigung des ICE-Bahnhofs Köln-Messe/Deutz abgeschlossen. Ziel der Arbeiten war es, den Glanz dieses Technikbauwerks – des einzigen in seiner historischen Form erhaltenen Bahnhofsgebäudes in Köln – wieder erlebbar zu machen. Die Reorganisation und baulich-technische Erneuerung ist die erste Etappe der gewünschten Aufwertung des rechtsrheinischen Bahnhofs zu einem Knotenpunkt des europäischen Schienenverkehrs und adäquaten Messebahnhofs.
Im Zuge der Sanierung konnte wir die räumlichen Qualitäten des Altbaus wiederherstellen. Vor allem die Eingangshalle mit ihrer 20 Meter hohen Kuppel ist nun wieder in ihrer ursprünglichen Grandezza zu erleben: Nach der Entfernung einer unansehnlichen Zwischendecke können die Reisenden nun bis in die filigrane Holz-Stahl-Konstruktion der Kuppel hoch über der Eingangshalle blicken. Die inneren Fassaden und der Verputz wurden einer Grundsanierung unterzogen.
Den zuvor mit Automaten u. a. zugestellten Eingangsbereich der Kuppelhalle konnten wir neu ordnen, zudem entstanden links und rechts des Eingangs und auf dem Weg zu den Gleisen zusätzliche Ladenlokale. Die beliebte Bahnhofsgasstätte mit ihrem Biergarten erhielt einen neuen Eingang.
Bei der Erneuerung der Fenster ließen wir die frühere Fensterteilung wiederherstellen. Um das denkmalgeschützte, im 2. Weltkrieg beschädigte Gebäude seinem ursprünglichen Erscheinungsbild möglichst weitgehend anzunähern, kamen bei der Erneuerung der Fenster ausschließlich Holzrahmen zum Einsatz.
Der breite Bahnsteigtunnel, der als Rückgrat des Bahnhofs die sich überschneidenden Gleisebenen von Deutz-Hoch und Deutz-Tief verknüpft, wurde technisch erneuert und von verunstaltenden Einbauten aus den 70er Jahren befreit.
Der weitaus größere Teil der Arbeiten fand jedoch hinter den Kulissen statt und bleibt für die Besucher des Bahnhofs unsichtbar: So entstand ein modern ausgestattetet Anlieferbereich für die Läden; die teils mehr als 50 Jahre alte technische Infrastruktur wurden vollständig erneuert, und zwar insbesondere die Beleuchtung, die elektrischen Anlagen und die Brandschutzeinrichtungen des Gebäudes.