Schulerweiterung und neuer Sportkomplex
Realisierungswettbewerb mit a+a, 3. Preis 2025
Ausloberin: Gemeinde Sassenheim, Kanton Esch an der Alzette, Luxemburg

Bestand: 2-zügige Grundschule
Neues Schulgebäude: 1-zügig, 10 Klassenräumen, Bibliothek, Hort für 270 Kinder, Küche
Neuer Sportkomplex: 3-Feld-Sporthalle, Schwimmhalle
Bauabschnitt 3: Erweiterung um eine weitere Klassenstärke

Aufgabe

Die Gemeinde Sassenheim beabsichtigt, im Ortsteil Beles eine innovative und zukunftsfähige Erweiterung des Schulstandorts „Chemin Rouge“ zu realisieren. Die bestehende Grundschule ist von den Kapazitäten her nicht mehr ausreichend, weshalb am Standort ein Neubau mit einer Klassenstärke pro Jahrgang errichtet werden soll. Diese soll als eigenständige Einheit funktionieren und zusätzlich eine erweiterte Nachmittagsbetreuung für etwa 270 Schüler bieten. Der Wettbewerb umfasst außerdem die Entwicklung eines neuen Sportkomplexes. Für die Weiterentwicklung sind drei Bauphasen vorgesehen, Phase 1 (3 Klassen pro Jahrgang) und Phase 2 (Sportkomplex) werden direkt gebaut. Auch die Positionierung und Volumetrie des 3. Bauabschnitts (Erweiterung auf 4 Klassen p. J.) soll im Konzept abgedacht werden. Allgemeines Ziel ist ein offenes und einladendes Schuldorf für die ganze Gemeinde.

Städtebau + Freiflächen

Alle Häuser des neuen Schuldorfs flankieren einen autofreien Freiraums, der an sich zwei Stellen als Pausenhof und als Aktionsfläche aufweitet. Durch die kleinteilige städtebauliche Körnung fügen sich die Gebäude harmonisch in die Umgebung ein. Das neue Schulhaus und der Sportkomplex entwickeln dabei die Identität des Ortes weiter. Zur einfachen Orientierung werden Sichtachsen über die gesamte Länge des Campus geschaffen, die zum Eingang des Sportkomplexes an einem und zur anderen Ende des Bandes. Flächen für den ruhenden Verkehr werden außerhalb des „Roten Wegs“ vorgelagert, so dass der Pausenhof geschützt wird. Die Topographie wird genutzt, um Sitzstufenanlagen anzubieten, die Möglichkeiten für spontane oder auch große Darbietungen eröffnen.


Städtebaulich vernetzt sich der Campus mit seiner Umgebung wie eine grüne Leiter. Öffnende Gesten zu allen Seiten laden alle Menschen inklusiv und barrierefrei ein. Diese verkehrsberuhigte Anbindung der gesamten Nachbarschaft ermöglicht es den Kindern, selbstständig und sicher aus allen Richtungen zur Schule zu gelangen. Zusätzlich fungieren die intensiv bepflanzte Verknüpfungen als Frischluftzufuhr und sind nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ ausgebildet.

Die Schulerweiterung

Das teilweise zweigeschossige Foyer des neuen Schulhauses mit großzügigem Vordach empfängt seine Besucher und ermöglicht eine gute Orientierung. Alle zentralen Funktionen wie Bibliothek und Bewegungsraum sind hier angeschlossen. Dieser Eingangsbereich ermöglicht vielerlei Aktivitäten und Aufführungen der SchülerInnen. 
Tragende Innenwände werden weitmöglichst vermieden. Klassen- und Annexräume und die Flurzonen sind so flexibel teilbar, um eine zweisprachige Alphabetisierung und kleinere Lerngruppen zu ermöglichen. Alle Räume werden großzügig mit Tageslicht versorgt und erhalten einen optimalen Bezug zur Natur. Die sichtbaren Holzkonstruktionen und Trockenbauwände in Holz mit Ausfachungen aus Ton oder Lehm fördern Raumklima und Behaglichkeit der NutzerInnen. Die geneigten Dachflächen sind im Innenraum erlebbar und helfen, die Raumakustik zu verbessern.

Die Mensa wurde von uns als identifikationsfördernder Treffpunkt der gesamten Schule separiert. Er ist als Veranstaltungsraum für unterschiedlichste Aktivitäten nutzbar und entsprechend flexibel schaltbar. Bei größeren Veranstaltungen oder in der Sommerzeit kann der Speisesaal zum Außenraum hin geöffnet werden.

Der Sportkomplex

Der Sportkomplex bildet den nördlichen Abschluss des Schuldorfes und empfängt seine Besucher unter einem großzügigen Vordach. Die Körnung dieses großen Volumens wurde entsprechend des gesamten Campuskonzepts durch mehrere Satteldächer gegliedert.

Im Innenraum ist der Bau rational und durch die zentrale Anordnung der Umkleide-/ und Technikbereiche optimiert. Die Konstruktion der Hallen beruht auf einem Holzskelett, dass die einzelnen Nutzungen ausdrucksstark hervorhebt und die Unterteilung der 3-fach-Halle logisch umsetzt. Die Nutzung für gemeindeeigene Zwecke ist über das zentrale Foyer auch einzeln für Schwimm-/ und Sporthallen jederzeit gegeben. 

Visualisierungen: VIZE für JSWD und a+a

Siehe auch

CWD Center for Wind Power Drives

Ecole Centrale Clausen

Fraunhofer-Institut TZA

Alle Projekte Wissen