Neues Büroquartier nahe dem UN-Campus (Bundesviertel) Bonn
Auftraggeber: Art-Invest Real Estate, Köln, Eigentümer seit 2022: Union Invest
1. Preis Wettbewerb 2015, Fertigstellung Hochhaus 2022/2023
Landschaftsarchitekten: RMP Stephan Lenzen, Bonn
LEED Vorzertifikat in Gold
Winner German Design Award 2024
Fotos: Christa Lachenmaier, HG Esch
Kunst am Bau: „Mirror Pavilion“ von Jeppe Hein (Foto: Art-Invest)
Pressemappe zum Projekt auf v2com
In direkter Nachbarschaft zu Bundesviertel und Museumsmeile ist auf dem Grundstück des ehemaligen „Bonn Centers“ das neue Büroquartier namens „Neuer Kanzlerplatz“ entstanden. Eine hochwertige und markante Architektur mit zugleich städtebaulicher und funktionaler Qualität stand im Fokus der Projektentwicklung. Durch die Neubebauung wird ein sensibler, verträglicher Übergang zur südlich angrenzenden Wohnbebauung geschaffen.
Drei Baukörper mit sechseckigem Grundriss schmiegen sich in die Ecken des Grundstücks und belassen einen zentralen, öffentlichen Freiraum. Dieser öffnet sich zum Bundeskanzlerplatz und präsentiert in seiner Mitte ein spiegelndes Kunstwerk des Dänen Jeppe Hein. Am Platz liegen auch die repräsentativen Adressen der Bürohäuser mit den entsprechenden Vorfahrten.
Aus einem der drei bis zu 7-geschossigen Bürohäuser entwickelt sich der 28-geschossige Hochpunkt. Diese Landmarke erzeugt eine hohe Präsenz und verankert das neue Büroquartier im Sinne des Bonner Hochhauskonzepts weithin sichtbar im Stadtgefüge.
Die Fassade aus weiß eingefärbtem, gesäuertem und zweifach hydrophobiert Architekturbeton verbindet alle drei Gebäude zu einer Einheit. Dabei erzeugen die Geometrien der Fassadenstruktur ein ständig wechselndes Erscheinungsbild, wenn der Betrachter seinen Standort und damit den Blickwinkel ändert. Bei Haus 2 und Haus 3 (fünf bis sieben Geschosse) wurde das Fassadenraster tragend ausgeführt und damit die Bauteiltiefe konstruktiv ausgenutzt. Durch diese Bauweise bleiben die Bürogeschosse frei von Stützen oder Stützenvorsprüngen im Inneren.
Bei Hochhaus 1 (sieben bis 27 Geschosse) wurden die Fassadenfelder – im Gegensatz zu den Häusern 2 und 3 – über zwei Geschosse, im Sockelbereich sogar über drei Geschosse gespannt, um die Vertikalität des Gebäudes zu betonen. Darüber hinaus wurde in der Fassadenebene ein konventionelles, tragendes Stahlbetonskelett vorgesehen, das mit Vorsatzschalen aus glasfaserverstärktem Beton verkleidet wurde.
Die Fassadenidee wird in den Foyers fortgesetzt. So bilden dreieckige Glasfaserbetonelemente die Bekleidungen an Decke und Rückwand. Im dreigeschossigen Foyer des Hochhauses sind sie bis zu 11 Meter lang. Vier schlanke Pendelstützen tragen die Last der hier auskragenden Obergeschosse ab.