Ausloberin: BLB NRW
Zweistufiger Generalplaner-Wettbewerb 2024
3. Preis in Kooperation mit Gina Barcelona
Freiraumplanung: Greenbox
Das neue Justizzentrum ist als bürgernaher Campus gedacht, der sich selbstverständlich mit dem innerstädtischen Grüngürtel und der südlich angrenzenden Bebauung verzahnt. Die Idee solitärer Häuser im Park relativiert die Baumasse und reduziert mögliche Schwellenängste der Passanten. Die drei Nutzungsbausteine Land- und Amtsgericht, Staatsanwaltschaft und Saalgebäude werden jeweils in einem Haus abgebildet. Sie erhalten separate Zugänge am Boulevard der Justiz und sind schon von der Luxemburger Straße aus einsehbar. Das ermöglicht allen Besucher und Mitarbeitende eine einfache Orientierung. Die Foyers sind großzügig verglast und öffnen sich annähernd schwellenlos mit dem vorgelagerten Boulevard. Zentrale Erschließungskerne binden die Obergeschosse auf kurzem Weg an die Foyerräume an. In der Ebene 0 werden alle Häuser über eine mit Tageslicht versorgte Magistrale miteinander verbunden.
Die barrierefreien Holzhybrid-Gebäude bilden das vorgegebene Raumprogramm ab, können aber auch flexibel auf sich ändernde Vorgaben reagieren. Die Ringerschließungen und das durchgängige Ausbauraster von 1,50m ermöglichen die Anpassung von Raumgrößen, oder Nutzungseinheiten ohne großen baulichen Aufwand. Eine zentrale Rolle spielen die begrünten und sorgsam gestalteten Innenhöfe in allen Gebäuden.
Auch durch die homogene Hülle tritt das Justizzentrum spürbar als eine Institution im Stadtraum auf. Gleichzeitig spiegeln die im Detail variierenden Fassaden die verschiedenen Funktionen wider. Wesentliches Merkmal sind die aus jeweils zwei Geschossen bestehenden Fassadenpakete. Eine robuste, wartungsarme Struktur aus recyceltem Beton, Naturstein oder Aluminium wird mit Holzflächen ergänzt. Auch innen dominieren Holzwerkstoffe. Auf dem Dach steigern PV-Module, extensive Begrünung und Retentionsflächen die Nachhaltigkeit des Gebäudekomplexes.
Visualisierung: JSWD/ Playtime